Als ich morgens unter der Dusche stehe, fängt das Anlegemanöver in Trondheim an. Kurz danach wird
es hektisch - wir erfahren, dass wir für die Stadtrundfahrt um 8:45 Uhr gebucht sind und nicht wie uns am Vortag gesagt wurde um 9:45. Es ist aber schon 8:15 Uhr und wir haben noch nicht
gefrühstückt. Aber wir schaffen es dennoch...
Der Bus karrt uns zunächst kreuz und quer durch Trondheim. Das Wetter ist gut, Sonne und Wolken wechseln sich ab - aber es ist kalt. Nur wenige
Stopps unterbrechen die Bustour, z.B. am Nidarosdom.
Weil wir erst mal Bilder machen wollen, stehen wir
- ehe wir uns versehen - zusammen mit ein paar Engländern vor der verschlossenen, schweren Eingangstür des Doms - der Rest der Gruppe ist schon drinnen und hat die Tür zugezogen. Auf
Klopfen reagiert niemand. Keine Chance hineinzukommen. Aber wir haben Glück: Eine norwegische Domwächterin, die gerade verbei kommt, erkennt unser Problem und lässt uns durch einen Seiteneingang, den sie erst von einem dort
abgestellten, alten Fahrrad befreien muß, doch noch herein. Innen ist es leider viel zu dunkel um zu fotografieren. Aber der gotische Bau mit seinem romanischen Querschiff ist auch so sehr stolz und imposant.
Die Rosette an der Frontseite ist
übrigens keineswegs aus der gotischen Zeit: Die Gläser wurden erst 1969 eingesetzt. Überhaupt vermischen sich durch die lange Bauzeit des Doms vor allem romanische und gotische Einflüsse.
Wir werden zu einem Aussichtspunkt gekarrt, an
dem man einen guten Blick über Trondheim hat und von wo wir die MS Narvik südwärts auslaufen sehen können. Außerdem fängt es an, dicke Flocken zu schneien.
Nach der Rückkehr wandern wir noch ein wenig durch den Hafen, bevor wir an Bord gehen und das Auslaufen beobachten. Auf dem Weg nach Rørvik wechseln sich heftige Schneestürme und
Sonnenschein ab. Im Hintergrund die schneebedeckten Berge, im Vordergrund flaches Land und vorgelagerte Schären.
Bei Stokksund passieren wir die engste Stelle: 42
Meter von Backbord nach Steuerbord, von Fels zu Fels und in der Mitte die MS Finnmarken, die selbst 21,5 Meter breit ist. Das ist also wirklich nicht sehr
viel. Irgendwann - aber viel später als gedacht - kommen wir auf die offene See (etwa gegen 18:00 Uhr) und die Wellen werden höher. Das
Wetter ist immer noch sehr wechselhaft - Sonne und heftige Schneestürme wechseln sich auch weiterhin ab. Abenteuerliche Wolkenformationen begleiten uns auf unserem Weg. 
Abends in Rørvik begegnen wir der MS Nordnorge, die bereits im Hafen liegt, als wir dort “einparken”. Nach
dem Abendessen machen wir noch ein paar Bilder vom Sonnenuntergang, bevor wir uns im den Salon “Brotoppen” das allabendliche Bier gönnen.
Weiter...
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