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Florence
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Das Wetter ist trüb und eher ein wenig neblig, als wir morgens aufstehen. Sabine liest uns den Zeitungsbericht vor: Am Nachmittag soll es besser werden. Nach den Gesprächen von gestern abend wollen wir es dann doch
wagen und die Tour die Westküste entlang machen. Die Tour soll uns von Portland aus im Inland über den I-5 und Salem nach Eugene bringen. Für Leichtathleten ist Eugene auch so eine Art Mekka, denn alljährlich tragen dort
die US amerikanischen Leichtathleten ihre Trials aus. Von Eugene soll es dann über den HW 126 an die Küste nach Florence gehen, dann zurück bis nach Cannon Beach und von dort aus zurück nach Portland.
Eine ziemlich harte Tour, aber wir wollen möglichst viel mitnehmen.
Das Heceta Lighthouse gehört zu den bekanntesten Motiven
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Kurz bevor wir an die Küste abbiegen, tauchen über dem Land hier und da ein paar hellere Flecken auf, die aber verfliegen, als wir zur Küste kommen. Es ist eben trüb und eher trostloses
Wetter. Die erste Anlaufstelle soll die Sea Lion’s Cave sein: Eine Höhle an der Steilküste, in der Seelöwen leben. Sie hat einen Eingang direkt durch einen Aufzug, der von einem Souvenirshop an der Straße aus
erreicht werden kann. Aber die Wellen toben auf dem Meer, und die Seelöwen tollen wohl lieber im Meer herum, als Touristen als willige Fotomotive zur
Verfügung zu stehen. Netterweise sagt man das uns aber, bevor wir die Karten für den Aufzug hinunter kaufen. Das ist fair... und spart uns $7,50.
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Die Westküste zwischen Florence und Yachats
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Nächster Punk ist das Heceta Lighthouse. Angeblich der meist fotografierte Leuchtturm an der Westküste. Er liegt auch einfach malerisch, und wie sein Licht so den leichten Nebel schneidet hat es auch
was Geheimnisvolles. Die Küste muss wahnsinnig schön sein, wenn das Wetter entsprechend ist - aber heute haben wir Pech. Nach all’ dem Glück im Yellowstone und am Mt. Rainier können wir aber trotzdem irgendwie damit leben.
Mit Devil’s Churn besuchen wir dann einen Punkt, der uns schon von Shawn in Missoula an’s Herz gelegt wurde. Wir sollten bei
auflaufendem Wasser kommen, sagte er. Dann wäre dieser etwa 100m ins Land reichende Trichter am eindrucksvollsten. Die Wellen werden dann in den immer enger werdende Trichter
gepresst und spritzen am Ende - bei Erreichen einer kleiner Höhle - senkrecht in die Höhe.
Wir sind natürlich zur falschen Zeit am richtigen Ort: An den Felsen kann man ablesen, das das Wasser gerade weg ist. Dennoch sichten wir ein paar hübsche Brecher und genießen so gut es geht die
Natur und die Küste. Was für eine Region: Felsige Küste wechselt mit breiten Sandstränden, anderenorts üppige Vegetation (vielleicht ein Hinweis auf das feuchte Klima). Für tolle Fotos fehlt
aber das Licht und die Sonne. Zudem wird es mit jeder Meile Richtung Norden nebliger...
Noch einige andere Stellen besuchen wir, Essen in einem kleinen Örtchen Fish & Chips in einem kleine Restaurant an der Straße. Nachdem wir Newport und Depoe Bay passiert haben, erreichen wir Lincoln
. Dort vertreiben wir uns in einem netten Outlet die Zeit und kaufen ein: Eine Levis für $25 und einen sehr schönen Pulli für ebenfalls $25 - wieso war ich so blöd, nicht mehr mitzunehmen? Wahrscheinlich
nur die Angst, das nicht mehr alles in den Koffer zu bekommen... Wenn ich zu dieser Zeit den exakten Dollarkurs gewusst hätte, mit dem die
Sachen über die Kreditkarte abgerechnet wurden, ich hätte garantiert mehr mitgenommen!
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Scenic Ocean Flights ;-)
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Anhand des Wetters beschließen wir dann schweren Herzens, auf Cannon Beach zu verzichten und das vielleicht an einem der nächste beiden Tage noch nachzuholen.
Auf dem Weg zurück nach Portland taucht dann hinter uns im Rückspiegel die Sonne auf und wir ärgern uns - aber es ist viel zu spät, die Sonne geht schon unter. Der Rückweg ist dann noch spannend,
denn als wir beschließen zu tanken, ist plötzlich weit und breit keine Tankstelle mehr aufzutreiben, und als der Zeiger schon im blutroten Bereich steht, da sind die Tankstellen alle wieder da. Erst eine,
die wir mit einem tiefen Seufzer nehmen, dann eine nach der anderen. Bis dahin hatten wir aber eine Strecke von gut und gern 30 Meilen ohne Tankstelle hinter uns. Und sonst war auf der
Strecke bis dahin immer alle naselang eine zu finden... Nun ja, es ging ja noch mal gut.
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