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Die Steamclock in der Gastown
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Morgens lernen wir die nächste gute Seite des Hotels kennen: Ein gutes Frühstück! Guter Kaffee (Seattle’s Best Coffee, sowas wie das bekanntere Starbucks), Danish etc., alles etwas
wohlschmeckender, als wir es bisher hatten. Zudem gibt es echtes Geschirr und Besteck - nicht den üblichen Plastikkram! Eine echte Wohltat kann ich nur sagen...
Nach dem Frühstück spazieren wir hinunter zur Gastown und sehen uns die Steam Clock an. Sie wird - wie der Name schon sagt - mit Dampf betrieben. Allerdings ist die nach Originalentwürfen
von 1875 gebaute Uhr keineswegs so alt, wie sie aussieht: Baujahr 1977. Dafür echt britisch: jede Viertelstunde lässt sie “Westminster Chimes” erklingen, zur vollen Stunde ertönt die große Pfeife.
In den vielen Souvenirläden stöbern wir nach Mitbringseln für Matthias’ Cousine in Portland und nach T-Shirts für uns. Und werden auch fündig... allerdings landen die T-Shirts erst auf dem
Rückweg von der Chinatown in unseren Rucksäcken.
Maple Tree Square in der Gastown
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Die Chinatown - die drittgrößte Nordamerikas - macht viel mehr her als die in Seattle. Verschnörkelte Straßenschilder und Laternen, alle rot gestrichen, geben den Straßen ihr
charakteristisches Bild. Einen Besuch wert ist auch der chinesische Garten in der Carrall Street. Der Dr. Sun Yat-Sen Garden - der erste vollständige chinesische Garten außerhalb Chinas - ist nach der
Art privater chinesischer Gärten aufgebaut, wie sie in der Stadt Suzhou während der Ming Dynastie entwickelt wurden. Ganz billig ist der Eintritt nicht, aber es gibt eine Führung, so dass man einiges
über die Hintergründe erfährt. Übrigens wurden quasi alle Bestandteile des Gartens während der einjährigen Bauzeit aus China nach Vancouver gebracht.
Von Chinatown aus gehen wir zurück über die Gastown zur Waterfront, wo wir im Visitor Centre Karten für eine Harbour Cruise am Nachmittag reservieren. Die Zeit vertreiben wir uns im
Convention & Exhibition Centre und an der Waterfront, wobei es uns ein wenig mulmig wird, als wir sehen,
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In Vancouvers Chinatown
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dass vom Meer her Nebelschwaden bis zur Lion’s Gate Brücke hineingezogen sind. Man erkennt die Brücke gerade noch, die Schwaden bewegen sich nur in Bodennähe bis etwa zur Höhe der Fahrbahn. Aber es sollte halten...
Nur der Weg an der Waterfront entlang bis zur Anlegestelle des Ausflugsdampfers ist ein wenig länger als beschrieben - den Coal Harbour Seawalk läuft man nicht in 10 Minuten zum Anleger, so dass
wir, obwohl wir einiges an zeitlichem Puffer gelassen haben, geradeso pünktlich sind. Aber ist besteht ja kein Grund zur Hektik, die Karten sind ja reserviert.
Vom Boot - einem Schaufelraddampfer - hat man einen tollen Blick auf die Skyline Vancouvers. Eine beeindruckende Kulisse. Es wird viel gebaut in Vancouver, gerade an der Waterfront. Die vielen
relativ hohen Gebäude erinnern mich irgendwie an Hong Kong, auch wenn hier alles viel großzügiger, aber dafür längst nicht so hoch angelegt ist. Die
Hochhäuser an der Waterfront beherbergen übrigens fast alle Apartments - Wohnen an der Waterfront scheint der neueste Schick zu sein. Ich kann es verstehen - ein fantastischer Blick auf Coal Harbour und den Burrard Inlet.
Die Lions Gate Bridge im Nebel
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Bestimmt nicht eben billig... Auch der Yachthafen des Royal Vancouver Yacht Club auf Stanley Island ist nett anzusehen - genau wie die Yachten, die zum Teil dort in “Garagen” untergebracht sind.
Den Coal Harbour Seawalk am Wasser entlang nutzen zudem viele Skater und Jogger - klar - das ist ein schönes Gelände, für Stanley Island gilt dasgleiche. Ein grünes Paradies direkt
in der Großstadt, so eine Art grüner Lunge zwischen dem Nord- und dem Südteil Vancouvers, die durch den Burrard Inlet getrennt und durch die Lions Gate Bridge und die Ironworkers
Memorial Bridge verbunden sind. Die Harbour Cruise führt auch in den Norden und Osten Vancouvers und kann bei schönen Wetter wirklich empfohlen werden. Der Blick von Wasser aus ist einfach klasse.
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Pender Street in Downtown
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Etwa eine Stunde und 15 Minuten später - gegen 15:45 Uhr sind wir wieder zurück und laufen zurück zum Hotel, wo wir uns nach kurzer Rast aufmachen ins Künstlerviertel auf Granville Island. Über die
Granville Bridge, die wir vom Hotelzimmer aus sehen (phantastischer Blick übrigens) gelangen wir zu Fuß hinüber nach Granville und schlendern durch die Straßen. Viele Künstler haben hier Ateliers,
daneben gibt es eine sehenswerte Markthalle (das Schild “Granville Island Public Market“ auf ihr ist schon von oben kaum zu übersehen). In ihr fällt mir ein Schild ins Auge: “Kaisereck - Delicatessen &
Sandwiches - Fine European Food” steht da drauf. In einer anderen Straße entdecke ich eine Installation in einem Schaufenster: In einem Fernseher läuft ein Video mit Aerobic, auf diversen
Plattformen im Schaufenster stehen Korkenzieher (die mit den Armen, die man an beiden Seiten herunterdrückt, um den Korken in die
entgegengesetzte Richtung aus der Flasche zu befördern). Die Korkenzieher vollziehen mit ihren “Armen” synchron die Bewegungen der Aerobic-Sportler im Video - super-komisch...
Die Burrard Bridge zwischen Downtown und Granville Island
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Letztendlich bleiben wir aber in einer Microbrewery hängen. Granville Island Brewing.
Und man glaubt es kaum: Nachdem wir ja schon beim Frühstück gemerkt haben, das die britische Kultur hier so unweit der USA doch ihre Spuren hinterlassen hat, bekommen wir nun
das nächste Highlight präsentiert: Die haben richtig gutes Bier hier in Kanada - sogar Hefeweizen vom Fass! Das nimmt es mit jedem deutschen Bier auf, keine Frage. Und so bleiben wir länger, als der leere Magen das
eigentlich verkraftet. Aber die Brauerei hat sowieso nur bis 19 Uhr offen - was ist das denn für ein Film hier?!?
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Granville Island mit Markt und Künstlerviertel
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Am Ende erstehen wir noch die letzten zwei Flaschen Weißbier, die man extra für uns tief aus dem Lager noch heranschafft - die Bedienung hatte uns verraten, dass es da noch Restbestände gäbe -
das Weizen ist das Saisonbier, und eigentlich schon alle Bestände beim hiesigen Oktoberfest (!) verkauft. Die zwei Flaschen (okay, nicht eben billig) sind der traurige Rest. Wir “schmuggeln” die
Flaschen am nächsten Tag zurück in die USA und von da aus nach “good old Germany”, wo ich es mir in der Zwischenzeit habe munden lassen - die leere Flasche ziert nun die Vitrine.
Dann ziehen wir (gezwungenermaßen) von dannen, und essen noch bei einem Thai zu abend, bevor wir uns dann noch einen Pitcher Honey Lager zur Gemüte führen - einen Pub weiter als gestern.
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