Tag 6
Auch heute morgen ist das Wetter nicht toll. Wir hoffen auf
besseres Wetter und wollen trotzdem in den Süden.
Unsere erste Station sind die Nekropolen von Armeni knapp
außerhalb von Rethimnon. Das Gelände ist eine Totenstadt aus der minoischen Zeit um 1400 v.Chr. Bisher sind über 200 Familiengräber entdeckt worden. Die Gräber sind alle in den
Stein gehauen, die Eingänge nach Osten gerichtet. Zu den Grabkammern führt jeweils ein Gang, wie er auf dem nebenstehenden Bild zu erkennen ist.
Weiter geht es nach Spili, das den Bischofssitz Kretas beherbergt. Der weiße Palast am Ausgang des Ortes in Richtung Rethimnon beherbergt das
Priesterseminar. Anziehungspunkt ist neben dem Palast auch der venezianische Löwenbrunnen in der Nähe des Dorfplatzes. Aus 19 Löwenköpfen sprudelt klares, reines Wasser.
Danach machen wir uns auf nach Preveli. Auf
dem Weg kommt man zunächst am alten Kloster Preveli vorbei. Von ihm sind nur noch Ruinen erhalten. Anfang des 19. Jahrhunderts ist es während der Kämpfe gegen die Türken vollständig niedergebrannt. In neuerer Zeit
haben wohl Hippies aus ganz Europa hier innerhalb der Ruine gelebt. Heute ist das Gelände eingezäunt.
Ein wenig weiter trifft man dann an die Küste - entweder, man fährt von hier aus an den von vielen Postkarten bekannten Strand von Preveli oder man besucht das neue Kloster. Wir tun letzteres zuerst.
Das Kloster war im 18. und 19. Jahrhundert eine Zentrum des Widerstands gegen die Türken. Von hier aus wurden die Partisanen mit Proviant und Waffen versorgt. Grund genug, das Kloster mehrfach niederzubrennen. Im zweiten
Weltkrieg war das Kloster ein Schlupfwinkel englischer, australischer und neuseeländischer Soldaten, die hier auf ihre Evakuierung in U-Booten nach Ägypten warteten.
Danach wollen wir dann doch noch mal zu dem berühmten Strand hinunter. Das letzte Stück hinunter muß man
laufen, zumindest wenn man von Westen aus runter will. Und natürlich gibt es da einen Parkplatz, und für den muß man natürlich auch seine 2 EUR zahlen. Meine Meinung: Lieber das Auto oben an die Straße stellen, die paar Meter machen den
Braten nicht fett... denn es geht vom Parkplatz aus ca. 150m steil den Berg herunter. Das kann ganz schön anstrengend werden, besonders wenn die Sonne herunterbrennt. Wir haben das beim
Aufstieg festgestellt. Das war schon recht anstrengend.
Der Strand selbst ist irgendwie nicht ganz so toll,
wie es die Postkarten glauben machen wollen. Aber schön ist er trotzdem: Aus einer Schlucht kommt ein kleiner Fluß mit kristallklarem, türkisfarbenem Wasser. Er mündet direkt am Strand ins Meer. Auf dem Fluß kann man
Tretboot fahren und zwischen den Büschen und Palmen liegen ein paar kleine Snackbars. Früher war der Strand angeblich bevölkert von vielen Rucksackreisenden, die dort z.T. wochenlang wild gecampt haben. Das
war nicht gerade zum Vorteil des Strandes, der ziemlich verkam. Mittlerweile ist wildes Campen fast überall auf Kreta verboten.
Wir machen uns auf nach Damnoni, wo wir in einer Taverne direkt am Strand zu Mittag essen.
Wir treffen dort ein Münchner Ehepaar. Wir kommen mit ihnen ins Gespräch, als sie sich auf typisch bayrische Art darüber lustig machen, daß das Bier (Mythos) vom Faß auf der Speisekarte 0
,5 Liter hat, dann aber ein 0,4er Glas kommt... aber das ist hier halt so und wird nicht so ernst gesehen. Sie erzählen uns vom Wetter in Deutschland - 7° Celsius in München und 60cm
Neuschnee auf der Zugspitze. Da haben wir wohl einen guten Zeitpunkt für unseren Urlaub gewählt.
Wir wollen noch etwas baden. Einer der schönsten Strände Kretas soll in Plakias sein -
wir fahren also die kurze Strecke rüber.
Ehrlich gesagt war der Strand in Damnoni schöner, obwohl der hier auch nicht schlecht ist. Eine hübsche Badewanne - warm, flach, fast
keine Wellen - mein Vater, ein begeisterter Meeresschwimmer würde fluchen... aber zum relaxen ist das einfach klasse.
Gegen 1730 Uhr streichen wir die Segel und machen uns auf zurück ins Hotel.
Weiter zu Tag 7...
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