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Uwe Logemann

Letzte Änderung:
21.02.2020

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Der Nordwesten und Maleme

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Tag 12

Soldatenfriedhof von MalemeZiel des heutigen Ausflugs ist die Westküste, wo man gut baden können soll. Wir fahren bei schönen Wetter los über Chania hinweg nach Maleme. Dort liegt der Soldatenfriedhof der deutschen Gefallenen aus dem Kreta-Kriegszug im zweiten Weltkrieg.

Vor der Reise nach Kreta meinte meine Oma (mütterlicherseits), daß der Bruder von Opa, der bei dem Angriff der deutschen Truppen als Fallschirmjäger ums Leben kam, in Iraklion begraben läge. Aber als ich vor dem Ausflug den Reiseführer so durchsehe, bin ich sicher, daß er hier begraben sein muß.

Viele werden aus Kriegsfilmen den Namen Maleme kennen, und in der Tat markiert dieser Ort eine Stelle auf der Landkarte, an der der Unsinn von Krieg selten klar zu Tage tritt - auch wenn die Spuren heutzutage lange verwischt sind. Bis auf den Soldatenfriedhof, der - 1974 eingeweiht - direkt über dem militärischen Flughafen von Maleme liegt. Ich nehme einmal an, es handelt es sich um exakt die Anlage, die am Tage des Angriffs am 20.5.1941 so hart umkämpft war. Das Grab von Wilhelm Keller, gestorben als Fallschirmjäger am 20.5.41Die deutschen Soldaten sprangen ab und gerieten ins feindliche Sperrfeuer - sie hatten keine Chance, viele von ihnen waren schon tot, bevor sie auf dem Boden ankamen. Welch’ Irrsinn.

Der Soldatenfriedhof, der sehr malerisch und luftig am Hang über dem Flughafen liegt, ist gut in Schuß und gut organisiert: Es liegt ein Buch aus mit Namen, Datum, Rang und der Grabnummer der Gefallenen - so ist es viel einfacher, meinen Großonkel zu finden. Aber weil hier quasi alle zusammen liegen, gibt es auch einige mit dem Namen Keller darunter, und ich bin mir nicht mehr sicher, wie Opas Bruder mit Vornamen hieß. Vom Alter her passen ja eigentlich auch alle irgendwie... die meisten waren blutjung. Soldatenfirdhof in MalemeOma ist per Telefon nicht zu erreichen, die Eltern weder zuhause noch per Handy. Nun gut. Ich notiere einfach alle Grabnummern und suche sie zwecks Foto alle nacheinander auf, es gibt immerhin fünf Keller.

Zuhause folgt die Auflösung - Wilhelm Keller war er, und damit hatte ich sein Grab gleich mit dem ersten Foto erwischt.

Obwohl ich fast 30 Jahre nach seinem Tod geboren wurde und logischerweise kaum eine innerliche Verbindung zu ihm haben kann, ist man schon irgendwie berührt. Immerhin hat hier ein Familienmitglied sein Leben in einem unseeligen Krieg verloren. Kloster GoniaImmerhin tröstet die Tatsache, daß es hier dank der Deutschen Kriegsgräberfürsorge in Form des Friedhofs und der angeschlossenen kleinen Ausstellung einen Ort gibt, der das Andenken der Gefallenen bewahrt.

Danach verlassen wir diesen Ort der Trauer und fahren weiter zum Kloster Gonia, das unweit ein paar Kilometer weiter an der Küste liegt.

Angeblich steckt seit dem 14. Juni 1867 noch eine Kanonenkugel der Türken in der Außenmauer, weitere sollen auf der Brüstung liegen. Mit Shorts darf man aber leider nicht ins Kloster selbst hinein, so daß wir uns die Anlage nur von außen ansehen. Von den Kanonenkugeln sehen wir auch nur die auf der Brüstung - wo die Kugel in der Mauer steckt, blieb uns leider verborgen. Von unterhalb des Klosters kann man leider auch nicht fotographieren - da versperrt ein Zaun jeglichen Zugang unterhalb des Klosters. Die Mönche scheinen hier ihre Ruhe zu wollen.

Danach geht es weiter nach Kastelli - nichts besonderes. FallasarnaAuch der angeblichen hübsche Jacht- und Fischereihafen ist zwar nett, aber mehr auch nicht. Zum Baden fahren wir dann nach Fallassarna, wo leider die vielen Schönwetterwolken und der steife Wind das Badevergnügen leider etwas stören - es ist doch sehr kühl.

Ich verziehe mich in die Felsen, während Matthias den Liegestuhl vorzieht.

Vor dem Baden haben wir in einer kleinen Taverne luftig über dem Strand zu Mittag gegessen.

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